Übergang in den Herbst

Übergang in den Herbst

Der September ist geprägt durch warme Farben, sonnige Tage und kühle Nächte. Er bildet den Übergang vom Sommer in den Herbst. Die Vegetationsperiode neigt sich langsam dem Ende zu und die Früchte des Sommers können genossen werden. Bewegung gibt es nun in der Vogelwelt, denn die Zugvögel machen sich auf den Weg in den Süden.
Auch bei den Hornissen herrscht Hochbetrieb. Zwischen Mitte August und Mitte September erreichen Hornissenvölker ihren Entwicklungshöhepunkt. Ein Volk kann dann 400 bis 700 Tiere zählen und das Nest ist etwa 60 Zentimeter hoch. Die Königin ist in der Lage zu steuern, dass nur noch Eier entwickelt werden, aus denen die Jungköniginnen und männliche Tiere (sogenannte Drohnen) schlüpfen. Das Schlüpfen der ersten Drohnen kündigt bereits den Untergang des Hornissenvolkes an. Die alte Königin wird von den Arbeiterinnen immer mehr vernachlässigt und nicht mehr versorgt. Schliesslich verlässt sie das Nest und stirbt. An schönen Herbsttagen schwärmen die Drohnen zur Paarung mit den Jungköniginnen aus. Nach der Begattung suchen sich diese einen geschützten Unterschlupf, in welchem sie bis zum nächsten Frühjahr überwintern und dann einen neuen Staat begründen. Die letzten Arbeiterinnen des alten Hornissenstaates sterben im November, womit das Leben im Nest erlischt.
Ein Zeichen des beginnenden Herbstes ist die Herbstzeitlose. Ihre Blüten finden sich nun auf relativ nährstoffreichen, feuchten sowie sonnigen Wiesen und in Auenwäldern. Die Blätter sind zum Blühzeitpunkt bereits verdorrt und die im Sommer gesammelte Energie in der Wurzelknolle gespeichert. Erst im nächsten Frühsommer erscheinen dann wieder die trichterförmig angeordneten Laubblätter und im Blatttrichter bildet sich die Kapselfrucht. Alle Pflanzenteile der Herbstzeitlose sind aufgrund des darin enthaltenen Alkaloids «Cholchicin» sowohl für den Menschen als auch für Tiere stark giftig. Besonders giftig sind die Blüten, Samen und die im Boden befindliche Zwiebel. Aber auch die weniger giftigen Blätter können schwere bis tödliche Vergiftungen auslösen, die sich in folgenden Symptomen äussern können: Brennen im Mund, Schluckbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, blutige Durchfälle, Atemlähmungen und Kreislaufversagen. Da die Herbstzeitlose an gleichen Standorten wie der Bärlauch vorkommt und ihre Blätter ähnlich aussehen, besteht somit eine Verwechslungs- und Vergiftungsgefahr.

Der Namensteil «Zeitlose» kommt übrigens nicht davon, dass die Blume die Zeit vergessen hätte, sondern von ihrer «Eigenschaft» den Herbst anzuzeigen. «Losen» entstammt dem Althochdeutschen «liozan», was «Vorhersagen» bedeutet.

 

Quellen:
- Hornissen: Friedliche Brummer- NABU
- Herbstzeitlose | Umweltberatung Luzern (umweltberatung-luzern.ch)
- Merkblatt Herbstzeitlose (zh.ch)

Bild: Herbstzeitlose, Rolf Sieber Kantonsforstamt