Licht im Wald - Mangelware
Jungwald für die Zukunft
Jetzt wo die Laubbäume ihre Blätter noch nicht entfaltet haben, kommt die wärmende Frühlingssonne bis auf den Waldboden. Pflanzen, wie der Bärlauch nutzen dies, um genügend Sonnenenergie für die Photosynthese zu erhalten. Sie wachsen und blühen bevor das Blätterdach schliesst.
Im Wald herrscht ein Streben nach Sonnenlicht. Die Bäume mit vielen Blättern, die Sonnenlicht auffangen können, wachsen am besten. Besonders die Buche hat die Fähigkeit rasch Lücken im Kronendach mit ihrem Astwerk zu schliessen und so das volle Licht auszunutzen. Dadurch gelangt gerade in Buchenwäldern kaum Sonnenlicht auf den Waldboden und im Sommer wachsen dort wenige Pflanzen.
Jede Baum- und Strauchart hat unterschiedliche Lichtbedürfnisse. Die junge Weisstanne braucht ganz wenig Licht und kann über Jahrzehnte so als kleiner Baum leben und nur wenig wachsen. Mit mehr Licht wächst sie dann zügig in die Höhe. Die Buche und Fichte brauchen etwas mehr Licht, um zu wachsen. Eiche und Bergahorn sind auf deutlich mehr Licht für das Wachstum angewiesen. Birken, Weiden und Lärche brauchen besonders viel Sonnenschein, um zu gedeihen. Bei der Verjüngung der Wälder und der Gestaltung des Waldes nutzt der Förster diese unterschiedlichen Lichtbedürfnisse. Durch das Fällen von Bäumen gelangt Licht auf den Waldboden und die Jungbäume können keimen und wachsen. Durch das Entfernen von mehr oder weniger Bäumen steuert der Förster die Lichtdossierung und es profitieren andere Baumarten. Meist wachsen die jungen Bäume geklumpt auf. Dabei streben alle nach dem Licht und die stärksten Jungbäume setzen sich durch. Bei der Pflege der Jungwälder steuert der Forstwart durch die Lichtdossierung, welche Baumarten sich durchsetzen können.
Die unterschiedlichen Lichtbedürfnisse der verschiedenen Baumarten sowie das Streben nach Licht machen sich die Forstleute zu Nutze, um den Wald für die künftigen Generationen zu prägen.